Amazon ( AMZN ) hat am gestrigen Abend nachbörslich die Zahlen für das abgelaufene erste Quartal 2023 veröffentlich und damit gut für Volatilität in der Aktie gesorgt.
Von kurzzeitig +11% ging es während des Conference Calls in Folge der Zahlen auf gut -2% hinab.
Dabei übertrafen so gut wie alle Kennzahlen für das erste Quartal die Erwartungen des Marktes.
Der Gewinn pro Aktie (EPS) lag mit 0,31$ rund 50% oberhalb der Erwartungen (0,20$).
Auch der Umsatz überzeugte mit rund 127,40 Mrd. und lag oberhalb der Analystenschätzungen von rund 124,55 Mrd.
Dabei konnten auch die einzelnen Regionen überzeugen.
Sowohl für Nordamerika (76,88 Mrd.) als auch International (29,1 Mrd.) lag der Umsatz jeweils oberhalb der Erwartungen.
Auch das wichtige Cloud-Geschäft konnte auf Jahressicht um 16% zulegen und genierte 21,35 Mrd. Dollar und war damit auch besser als zuvor erwartet wurde (21,0 Mrd.)
Und letztendlich schnitten auch die Operativen Einnahmen mit 4,8 Mrd. besser ab als vom Markt (3,0 Mrd.) und Amazon selbst (0-4 Mrd. Dollar) erwartet wurde.
Dann kamen jedoch die Prognosen für die Zukunft und die Äußerungen beim Conference Call mit CEO Andy Jassy.
So erwartet man für das aktuelle Quartal einen Umsatz von 127-133 Mrd. Dies entspräche einem Wachstum von rund 5-10% gegenüber dem zweiten Quartal 2022. Der Markt und die Analysten liegen hier mit ihren Schätzungen und Erwartungen genau in der Mitte der Spanne (130 Mrd.)
CEO Andy Jassy: "Unser Store-Geschäft verbessert weiterhin die Kosten für die Auslieferung in unserem Fulfillment-Netzwerk und erhöht gleichzeitig die Geschwindigkeit, mit der wir Produkte in die Hände der Kunden bringen. Wir erwarten, dass wir 2023 die schnellste Prime-Liefergeschwindigkeit aller Zeiten haben werden.
Unser Werbegeschäft verzeichnet weiterhin ein robustes Wachstum, was vor allem auf unsere laufenden Investitionen in maschinelles Lernen zurückzuführen ist, die den Kunden helfen, relevante Informationen zu sehen, wenn sie mit uns in Kontakt treten, was wiederum ungewöhnlich gute Ergebnisse für Marken liefert.
Und während unser AWS-Geschäft (Cloud) in diesem makroökonomischen Umfeld die Ausgaben der Unternehmen vorsichtiger steuert, setzen wir weiterhin auf den Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen, indem wir den Kunden helfen, Geld zu sparen, und sie in die Lage versetzen, Technologien wie Large Language Models und generative KI leichter zu nutzen."
Jedoch kamen dann auch eher ernüchternde Sätze und ein eher trüber Ausblick:
CFO Brian Olsavsky: "Die Kunden prüfen weiterhin, wie sie ihre Cloud-Ausgaben als Reaktion auf die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen im ersten Quartal optimieren können, und wir sehen, dass sich diese Optimierungen im zweiten Quartal fortsetzen, wobei die Umsatzwachstumsraten im April etwa 500 Basispunkte niedriger sind als im ersten Quartal. Zur Erinnerung: Wir versuchen nicht, für ein bestimmtes Quartal oder Jahr zu optimieren. Wir arbeiten daran, Kundenbeziehungen und ein Geschäft aufzubauen, das uns alle überdauern wird. Daher verbringen unsere AWS-Vertriebs- und Support-Teams weiterhin einen Großteil ihrer Zeit damit, Kunden bei der Optimierung ihrer AWS-Ausgaben zu helfen, damit sie diese unsichere Wirtschaftslage besser überstehen können."
Das Cloud-Segment ist mit einer der wichtigsten Bereiche für die Gewinne des Unternehmens. Zwar kommt der Großteil des Umsatzes über die Stores und den Onlineshop, diese sind jedoch kaum profitabel.
Das Einzelhandelsgeschäft hat in den letzten sechs Quartalen jeweils Verluste verzeichnet.