Der DAX hat auf die FED-Zinsentscheidung eine regelrechte Achterbahnfahrt gesehen, infolge welcher die Jahrestiefs in den Fokus rücken.
Die FED hat wie erwartet am Mittwoch eine Leitzinsanhebung von 75bp geliefert, den Dot Plot überraschenderweise auf das Niveau des Terminmarktes angehoben, sprich: die stimmberechtigten FED-Mitglieder sehen die Fed Funds Rate Ende 2022 bei einem Median von 4,4%. Der Grund für die Bearishness ganz besonders an der Wallstreet aber im Windschatten folgend auch im DAX war aber sicherlich die Hawkishness der gewählten Rhetorik des FED Chairman Powell.
Am erstaunlichsten fand ich hier die Aussage „Wir sind auf der allerniedrigsten Ebene dessen, was restriktiv ist“ – ein Zeichen, dass die FED dem Markt auch weiter den Liquiditätshahn zudrehen wird und denkbar werden lässt, dass der DAX seine Jahrestiefs noch nicht gesehen hat.
Sowohl am Donnerstag, als auch am Freitag wird nun vieles davon abhängen, wie sich der S&P500 verhält: sollte es den Wallstreet-Bullen nicht zügig gelingen die 3.850er Marke zurückzuerobern, ist ein zeitnaher Test und die Markierung neuer Jahrestiefs unter 3.600 Punkten durchaus realistisch, im Windschatten dürfte der DAX zügig und dynamisch zu einer Attacke auf die 12.400er Region ansetzen.
Ein Fall und halten unterhalb machte weitere Abschläge bis in Gefilde um 12.000 Punkte denkbar, auf der Oberseite würde ich eine kurzfristige Aufhellung mit einer Rückeroberung der 12.800er Marke sehen (genauer: ein Bruch über die FED-Hochs um 12.850 Punkte), sehe aber eine deutlichere Aufhellung erst mit einer Rückeroberung der 13.000 Punkte Marke.